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Auslandserfahrung für benachteiligte Jugendliche

Seit über 20 Jahren führt das ibs Berufsvorbereitungen und außerbetriebliche Ausbildungen für benachteiligte Jugendliche im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcenters in Bremen durch. Diese jungen Teilnehmer – häufig mit Migrationshintergrund – haben in der Regel am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt weniger Chancen.  Mit diesem internationalen Projekt soll die Wettbewerbsfähigkeit der Jugendlichen durch Auslandserfahrungen verbessert werden.

Izmir ist die Partnerstadt von Bremen. Vor dem Hintergrund, dass in Bremen über 30.000 Menschen aus der Türkei leben, haben sich über die Jahre vielschichtige Partner- und Patenschaften zwischen den beiden Hafenstädten entwickelt.  Seit Anfang 2013 arbeitet ein Projektteam unter der Federführung der Koordinationsstelle „Jugend stärken –  aktiv in der Region“ von der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen daran, die Ausbildungsfähigkeit benachteiligter Jugendlicher durch Auslandserfahrungen zu stärken. Für das ibs arbeitet Christine Gottschalch, Bereichsleiterin im Bereich Handel. Wirtschaft, Handwerk in diesem internationalen Projekt mit.

Neben dem ibs sind verschiedenste Akteure aus Bremen beteiligt: Vertreter der senatorischen Behörden aus den verschiedenen Ressorts, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit Bremen, die Handelskammer, die Handwerkskammer, freie Träger der Jugendarbeit und Bildungs- und Beschäftigungsträger. In Izmir engagieren sich neben der Regionaldirektion des Erziehungsministeriums mehrere Berufsschulen, Jugendeinrichtungen und verschiedene Behörden für dieses Konzept.

Das Ziel dieses internationalen Projekts ist es, Auszubildende beider Städte, die der Zielgruppe „benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene“ angehören, die Möglichkeit zu eröffnen, während ihrer Ausbildung an einem Auslandsaufenthalt teilzunehmen und dadurch zusätzliche Kompetenzen im Bereich „Fachlichkeit“, „interkulturelle Kompetenz“ und „Mobilität“ zu erwerben.

Die Projektziele in der Übersicht

  • Verbesserung der beruflichen Perspektiven der Jugendlichen durch interkulturelle Lernerfahrungen
  • Entwicklung der Persönlichkeit der jungen Menschen durch Auslandsaufenthalte
  • Erhöhung der Mobilität der Jugendlichen
  • Verbesserung der Sprachkenntnisse, Erhöhung der Teamfähigkeit
  • Erweiterung der beruflichen Qualifikationen durch internationalen Fachaustausch

Die Projektschritte

Die erste Delegationsreise von Bremer Vertretern nach Izimir fand im Dezember 2013 statt. Sie informierten sich über Sozial- und Ausbildungsprojekte in Izmir, besuchten verschiedene Schulen und identifizieren gemeinsam Anknüpfungspunkte, um den Austausch von Jugendlichen beider Städte zu konkretisieren.

Am 9. Juli 2014 erfolgt der Gegenbesuch der Fachkräfte aus Izmir, um die gemeinsame Planung fortzusetzen. Für die 10-köpfige Delegation aus der Partnerstadt stehen in sechs Tagen unter anderem ein Empfang im Rathaus, eine Führung durch den Schnoor mit dem Geschichtenhaus und Besuche bei Bildungsträgern und Sportinitiativen auf dem Programm.

Die geplanten Eckpunkte des Projekts

  • Die Auslandserfahrung wird für Jugendliche organisiert, die bei Bildungs- und Qualifizierungsträgern an Langläufermaßnahmen teilnehmen.
  • Die Bildungs- und Qualifizierungsträger und in der internationalen Jugendarbeit erfahrene Träger beider Städte arbeiten zusammen.
  • Die Gruppengröße sollte ca. 15 Auszubildende nicht übersteigen.
  • Die Gruppe kommt ggf. aus unterschiedlichen Ausbildungsberufen und von verschiedenen Bildungs- und Qualifizierungsträgern.
  • Zeitpunkt des Auslandsaufenthalts ist vorzugsweise das 2. Ausbildungsjahr (bei 3-jährigen Berufen) bzw. das Ende des 1. Ausbildungsjahres (bei 2-jährigen Berufe).
  • Die Bildungs- und Qualifizierungsträger unterstützen den Auslandsaufenthalt durch pädagogische Begleitung und verfügen möglichst über eine Internationalisierungsstrategie.
  • Der Auslandsaufenthalt dauert ca. 3-4 Wochen; die Vor- und Nachbereitung des Auslandsaufenthalts über Wochenendseminare und separate Treffen.
  • Die Bildungs- und Qualifizierungsträger sprechen geeignete Auszubildende auf das Angebot an. Die Auszubildenden durchlaufen ein internes Bewerbungsverfahren, um sich für die Teilnahme zu qualifizieren.
  • Durch den Auslandaufenthalt entstehen den Teilnehmenden möglichst keine Kosten, sie leisten aber einen pädagogisch begründetet Eigenbeitrag, entweder finanziell oder beispielsweise durch freiwilligen sozialen Arbeitseinsatz.
  • Der Auslandsaufenthalt findet i.d.R. in Schulferien (Oster- oder Herbstferien) statt, damit die Teilnehmer keinen oder nur wenig Berufsschulstoff verpassen. Zwischenprüfungstermine sind in der zeitlichen Planung berücksichtigt.
  • Die Bildungs- und Qualifizierungsträger begleiten den Auslandsaufenthalt durch pädagogisch geschultes Personal. Das Trägerpersonal wertet die Auslandserfahrung nach dem Besuch sorgfältig mit den Auszubildenden aus.
  • Die Ausbilder der Träger ermöglichen ausländischen Jugendlichen bei den Gegenbesuchen einen Einblick in die Fachpraxis in Form von Hospitationen und/oder Kurzpraktika.
  • Gegenbesuche für ausländische Auszubildende sind Bestandteil des Programmes. Zeiten für Gegenbesuche werden mit den ausländischen Partnern abgestimmt.